So wird das Aufladen zugänglicher

Autofahrer mit Behinderung sehen sich häufig mit fundamentalen Schwierigkeiten konfrontiert, wenn sie versuchen, ihre Fahrzeuge aufzuladen. Aus diesem Grund wollen wir das Bewusstsein für das Design von Ladestationen schärfen. Wir wollen sicherstellen, dass die Verantwortlichen für das Anlegen öffentlicher Ladestationen, sich der Probleme bewusst sind, auf die behinderte Fahrer stoßen können.

Die Transformation der Automobilindustrie hin zu vollelektrischen Fahrzeugen verändert den Personenverkehrssektor fundamentalt. Elektrofahrzeuge bieten für Menschen mit Behinderungen zahlreiche Vorteile, die neue Formen der Mobilität zulassen. Oftmals haben EVs kein Getriebe und sind mit Sicherheitsfunktionen ausgestattet, die speziell Fahrern mit weniger Manövriervermögen weiterhelfen. Das sind Funktionen wie responsive Lenkräder, Spurhalteassistenten, Tempomat und automatische Sicherheitsbremsungen.

Für jemanden mit eingeschränkter Mobilität sind der freie Zugang zum Auto und die Barrierefreiheit rund um das Fahrzeug entscheidend. Für die Ladestation bei Ihnen zuhause können Sie ein barrierefreies Produkt gemäß ihren Bedürfnissen aussuchen. Verwenden sie jedoch öffentliche Ladestationen, können Sie dagegen zahlreichen Herausforderungen begegnen. In vielen Fällen sind diese Stationen leider oft noch nicht für Menschen mit Behinderung gemacht. Immer wieder fehlen grundlegende Voraussetzungen für Barrierefreiheit, was auf schlechte Planung oder unzureichendes Design schliefen lässt. Im Zuge dessen bleibt der Gebrauch von Elektroautos für viele unzugänglich.

 

Was sind die Herausforderungen?

Dies sind die hauptsächlichen Schwierigkeiten, die bei allen öffentlichen Ladestationen angegangen werden müssen: 

  • Sicherheit und Beleuchtung
  • Platz an und um die Ladestation
  • Bordsteine, Kanten und andere Hindernisse rund um das Ladegerät
  • Die Höhe von Bildschirmen und Griffen
  • Zahlungsmöglichkeiten
  • Kabel
  • Die Alltagstauglichkeit eines Ladegeräts

 

Für Menschen mit Behinderungen sind sowohl Barrierefreiheit als auch Sicherheit entscheidend. Besonders wenn man allein im Auto fährt, ist es von zentraler Bedeutung, sich gefahrlos und frei in und um das Fahrzeug bewegen zu können. Aufgrund von Sicherheitsbestimmungen werden öffentliche Ladestationen häufig auf Randsteinen platziert oder in physische Barrieren eingebettet, um zu verhindern, dass parkende Autos die Anlagen beschädigen. Für eine Person, die auf einen Rollstuhl oder andere Mobilitätshilfen angewiesen ist, können diese Schutzmaßnahmen ein zusätzliches Hindernis darstellen.

Parkflächen zu verbreitern ist ein allgemein von Vorteil, aber Fahrzeuglenker steigen nicht einfach nur ein und aus. Sie müssen auch barrierefreien Zugang zu den Ladern haben. Eine großzügige Breitfläche ist notwendig, um sich umdrehen und den Ladepunkt bedienen zu können. Menschen ohne Bewegungseinschränkungen werden keine Probleme haben sich mit ihren Autos fortzubewegen. Doch für jemanden im Rollstuhl kann es beispielsweise ziemlich schwierig sein, nahe an eine Ladeeinheit heranzukommen.

Auch Bildschirme und Bezahlungssysteme an den Ladesäulen werden wiederholter Maßen auf eine Weise installiert, die sie behindernd machen. Das gleiche gilt für Ladekabeln und Stecker, die schwer zu erreichen oder zu hantieren sind. Bereits für jemanden ohne Bewegungseinschränkungen können das Gewicht, die Dicke und die begrenzte Manövrierbarkeit von Ladekabeln herausfordernd sein. Auf einen Fahrer, der zu einer Ladestation kommt, aber weder die Kabeln heben noch anschließen kann, wirkt diese eher nutzlos.

 

Wie werden öffentliche Ladestationen barrierefrei?

Wichtig ist reichlich Platz rund um ein Fahrzeug. Parkplätze vor Ladesäulen müssen zureichend sein. Das bedeutet, signifikant breiflächiger und länger als normale Parkplätze, damit es leicht ist herumzufahren und sich zu bewegen. Darüber hinaus müssen Ladestation in gut ausgeleuchteten und sicheren Gegenden liegen, um sicherzustellen, sodass sich Anwender während des Aufladens nicht schutzlos oder abgeschieden fühlen.

Die Fahrbahn zwischen dem Auto und dem Ladepunkt muss frei und unversperrt sein. Bildschirme und Displays müssen in zugänglicher Höhe positioniert, Benutzerinformation bei jedem Licht und Wetter sichtbar sein. Die Geräte müssen einfach zu bedienen sein, inklusive einer universellen und leicht zugänglichen Zahlungsmethode.

Bei manueller Handhabung sollte nur eine sehr geringe Kraft oder Stärke notwendig sein, um das Ladekabel zu manövrieren. Ladesäulen sind dann barrierefrei und benutzergerecht designt, wenn für alle Anwender das Aufladen so einfach und sicher wie möglich ist.

 

Zugänglichkeit die einen Unterschied macht

Der Weg zur Elektromobilität erfordert eine gemeinsame Anstrengung - so wie es die European Mobility Group (EMG) in einem Artikel zur Elektrifizierung der Automobilindustrie zusammenfasst. Hersteller von Elektrofahrzeugen und Ladestationen, Automobilanpasser, Repräsentanten von Fahrern mit Bewegungseinschränkungen und Entscheidungsträger müssen in einem breiten und inkludierenden Ansatz zusammenarbeiten.

Noch befinden wir uns in der Frühphase dieses Transformationsprozesses und viele Ladestationen müssen erst konzipiert werden. Das bedeutet, es steht noch genug Zeit zur Verfügung, um neue Ladeeinheiten für Menschen mit Behinderungen zugänglich und barrierefrei zu machen. Was gefragt ist, sind eine inkludierende Planung und nachhaltige Designkonzepte, die das breite Wissen aller Beteiligten zusammenbringen. Das Laden von Elektrofahrzeugen muss für alle zugänglich sein. Als Gesellschaft können wir es uns nicht leisten, irgendjemanden von der Revolution der Elektrifizierung auszuschließen. Stattdessen können Zugänglichkeit schaffen, die einen Unterschied macht.