Rückenmarksverletzung

Ein Symbol, das eine Person mit einem gebrochenen Rücken zeigt.

Für Personen mit Rückenmarksverletzungen (Tetraplegie, Paraplegie) stehen mehrere technische Anpassungsoptionen zur Verfügung.

Lage und Schweregrad der Rückenmarksverletzung wirken sich maßgeblich auf die Ausführung der jeweiligen Anpassung aus. Beispielsweise sitzen Fahrer mit Tetraplegie beim Fahren oftmals in ihrem Elektrorollstuhl. Bei Fahrern mit Paraplegie ist es üblicher, zuerst einen Transfer auf den Autositz durchzuführen. Eine weitere wichtige Anpassung besteht im Stützen der Gliedmaßen und in der allgemeinen Druckentlastung des Körpers.

Welche Lösung für Sie die richtige ist, entnehmen Sie den nachfolgenden Beispielen.

 
Handsteuerungen

Bei eingeschränkter bis gar keiner Bewegungsmöglichkeit der Beine müssen die Funktionen der Pedale auf Handsteuerungen verlegt werden. Dabei ist eine Ausführung mit einem am Fahrzeugboden montierten Hebel möglich, bei dem durch Drücken gebremst und durch Ziehen beschleunigt wird. Eine weitere Lösungsmöglichkeit ist ein Hebel am Lenkrad. Zusätzlich lassen sich viele Funktionen aus dem Bereich des Lenkrads auf Handsteuerungen verlegen, so z. B. Blinker, Scheibenwischer, Scheinwerfer, Hupe und Tempomat.

One hand holding a steering wheel and the other on a gas/brak hand control lever.
 
Gasring unterm Lenkrad

Dieser Gasring wird unter dem Originallenkrad des Wagens montiert und zum Betätigen des Gaspedals verwendet, wobei die Hände des Fahrers normal auf dem Lenkrad aufliegen. Der Vorteil ist, dass beide Hände beim Gasgeben und beim Lenken des Fahrzeugs am Lenkrad bleiben.

Hands holding a steering wheel with a gas ring.
 
Armlehne

Armlehnen bieten eine gute Stütze und erleichtern so das Fahren. Der Fahrkomfort – insbesondere auf längeren Strecken – wird somit beträchtlich erhöht.

A car seat with armrests.
 
Extra leichtgängige Servolenkung

Fällt das Drehen des Lenkrads schwer, lässt sich durch eine extra leichtgängige Servolenkung das Lenken auch bei geringerem Kraftaufwand ermöglichen. Bitte beachten Sie, dass leichtgängige Servolenkungen nicht für alle Fahrzeugmodelle verfügbar sind.

Two hands holding a steering wheel.
 
Unterdruck-Bremskraftverstärker

Mithilfe von Bremskraftverstärkern lässt sich die Körperkraft reduzieren, die zum Bremsen aufgewandt werden muss. Diese Lösung eignet sich ideal für Fahrer, denen das Bremsen mit dem Bremspedal oder der Handsteuerung schwerfällt.

The tip of a shoe on a brake pedal.
 
Schließriemen

Das Schließen der Fahrzeugtür von innen lässt sich durch Anbringen eines Riemens erleichtern. Bei Befestigung des anderen Endes am Armaturenbrett ist der Riemen für den Fahrer leicht zu erreichen. Diese Lösung bietet sich vor allem für 3-Türer an. Vom Rollstuhl aus lässt sich die Kofferraumtür über einen Riemen schließen, der zwischen Tür und Fahrzeugboden befestigt wird.

Elektrisch betriebene Gangschaltung

Für Personen, denen das Schalten schwerfällt, gibt es elektrisch betriebene Gangschaltungen. Damit lässt sich durch einfachen Knopfdruck der Gang automatisch wechseln. Das Bedienfeld wird an einer für den Fahrer günstigen Stelle platziert.

 
Pedalschutz

Ein Untergleitschutz verhindert, dass der Fuß des Fahrers bei Verwendung der Handsteuerungen unter die Pedale rutscht. Diese Gefahr besteht, wenn sich die Füße von Personen mit spastischen Lähmungen aufgrund von Schwingungen und Bewegungen im Auto verschieben. Möglicherweise lässt sich mit einem Fuß unter dem Bremspedal die Bremse nicht mehr betätigen.

A metal plate blocking access to a car's pedals.
 
Lenkradknauf

Beim Lenken mit nur einer Hand am Lenkrad bietet ein Lenkradknauf dem Fahrer perfekten Halt und ermöglicht ihm die volle Umdrehung des Lenkrads ohne Umgreifen. Manche Lenkradknäufe sind so konzipiert, dass sie nicht nur Halt bieten, sondern auch das Handgelenk fixieren. Andere Lenkradknäufe bieten eine integrierte Fernbedienung für verschiedene Steuerfunktionen. Der Vorteil ist dann, dass der Fahrer mit einer Hand das Auto lenken und die vorrangigen elektrischen Funktionen betätigen kann.

One hand holding a steering wheel by the steering device.
 
Anatomisch geformte Sitze

Ein anpassungsfähiger Sitz kann Druckentlastung, optimale Stütze und eine veränderliche Sitzposition bieten. Ein Schalensitz zum Beispiel verhindert zuverlässiger das Nachvornrutschen des Fahrers. Ein Sitz mit aufblasbarer Lendenwirbelunterstützung kann dabei helfen, Rückenschmerzen zu lindern. Durch mögliches Ändern der Sitzposition wird die Gefahr von Schäden durch langes Sitzen in ein und derselben Position reduziert. Außerdem kann hierdurch die Durchblutung verbessert und die Gefahr des punktuellen Drucks auf Sitzknochen reduziert werden.

Full view of a car seat with armrests.
 
Umsetzbrett

Mit einem Umsetzbrett wird die Sturzgefahr beim Transfer ins bzw. aus dem Auto reduziert. Umsetzbretter sind fest installiert und können bei Bedarf ein- oder ausgeklappt werden. Darüber hinaus gibt es Bretter, die sich vorübergehend an einer am Fahrzeug angebrachten Halterung fixieren lassen. Abschließend gibt es tragbare Umsetzbretter. Beim Transfer auf eine fest angebrachte Unterlage wird die Sturzgefahr jedoch stärker reduziert als bei einem tragbaren Umsetzbrett, das verrutschen kann.

A car with a transfer board next to the front passenger seat.
 
Dachbox mit Rollstuhlverladesystem

Bei dieser Lösung wird ein Faltrollstuhl auf einfachen Knopfdruck auf dem Autodach verstaut. Während der Fahrt ist der Rollstuhl sicher in der wetterfesten Dachbox untergebracht. Und der Innenraum des Wagens bleibt auch bei verschmutztem Rollstuhl immer sauber. Die Dachbox lässt sich auf den meisten Autos montieren.

A man in the front seat of a car using a roof top box wheelchair hoist.
 
Rollstuhllifte

Rollstuhllifte werden bei hohen Fahrzeugen wie Vans oder Minivans dazu eingesetzt, um Personen, in manuellen oder Elektrorollstühlen sitzend, hineinzuheben. Im Fahrzeuginneren kann die jeweilige Person sitzen bleiben und den Rollstuhl arretieren oder sich mithilfe einer 6-way base umsetzen. Rollstuhllifte sind in vielen Formen und Größen erhältlich und passen in die meisten hohen, geräumigen Fahrzeuge.

A deployed wheelchair lift in the side door of a van.
 
Head and neck protection

When driving or riding in a vehicle seated in a wheelchair it's important to have proper head and neck protection. These typically consist of a backrest and a headrest that is folded into place after the wheelchair user is in position.

A freestanding back and headrest for use with wheelchairs in cars.
 
Lowered floor vehicles

A lowered floor vehicle provides direct access to the driver’s area via an integrated ramp. These types of vehicles are often used by power wheelchair users who wish to stay seated in their wheelchairs while driving or riding. A button-operated wheelchair lock can be used to secure the wheelchair when driving. Don't forget that the user must wear a seat belt. If it's not possible to wear the original seat belt of the vehicle there are other occupant belts that meet the needed requirements.

A woman in a wheelchair and a walking man coming towards a van with an open rear door and a ramp.
 
Boot door opener

Boot door openers are ideal for those who find it difficult to open or close the boot or rear hatch. The opening/closing function is operated by a button or remote control. A pneumatic boot door opener has the benefit of allowing the boot door to be opened or closed manually, without increased resistance, by those with poor gripping ability or impaired mobility.

A retrofitted automatic boot door opener.
 
Control panel

For those who find it difficult to keep a grip on a handle, a button panel can be mounted near the driver for operating doors, hoist and ramp.

The dashboard of a car with retrofitted switches and buttons.

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