Barrierefreies Autofahren im Rollstuhl

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Kannst du mit oder ohne Hilfe vom manuellen Rollstuhl auf einen Autositz umsteigen? Sitzt du gerne vorne im Auto? Fernab vom hinteren Bereich des Autos sind viele barrierefreie, sichere und komfortable Fahrzeuganpassung möglich.

Verwendest du einen manuellen Rollstuhl, hast aber noch kein passendes Fahrzeug gefunden? Fahrzeuganpassungen hängen immer von den individuellen Bedürfnissen ab. Gleichzeitig ist es oft schwierig zu wissen, wie man das richtige Auto auswählt. Die Eignung eines Fahrzeugs richtet sich in erster Linie nach den Anpassungsanforderungen der jeweiligen Person. Dabei muss das Wunschfahrzeug nicht unbedingt groß sein. Entscheidend ist vor allem, wo du sitzen kannst und möchtest – das beeinflusst dein Fahrerlebnis maßgeblich.

 

Hinten einsteigen umdenken – und nach vorne kommen

Bei barrierefreien Optionen muss die Fahrzeuggröße nicht ausschlaggebend sein. Doch im hinteren Bereich zu sitzen, wenn man über den Heckzugang einsteigt, hat ganz andere Auswirkungen als ein Platz in der ersten oder zweiten Reihe.

Bei BraunAbility möchten wir Menschen die Möglichkeit geben, vorne oder hinten im Fahrzeug zu sitzen – je nachdem, was möglich und verfügbar ist. Im Rollstuhl hinten im Auto zu sitzen, kann sich isolierend anfühlen, weniger sozial und mit eingeschränkter Interaktion mit anderen Mitfahrern verbunden sein.

Vorteile der Barrierefreiheit in der ersten Reihe

Wenn du nicht zwingend im Rollstuhl sitzen bleiben musst, empfehlen wir eine Fahrzeuganpassung, die dir Zugang zum Fahrer- oder Beifahrersitz ermöglicht.

Für optimalen Komfort und Sicherheit raten wir dazu, vom Rollstuhl auf einen barrierefreien Autositz umzusteigen. Diese Sitze bieten besseren Halt, verringern das Verletzungsrisiko und ermöglichen die Nutzung wichtiger Funktionen wie Original-Sicherheitsgurte und Klimaanlage. Zudem schützen dich OEM-Systeme wie Front- und Seitenairbags bei einem Seitenaufprall. Der vordere Bereich eines Fahrzeugs ist so konzipiert und getestet, dass er bestmöglichen Schutz bei Kollisionen bietet. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass dir dort übel wird, und du hast besseren Zugang zu Komfortfunktionen wie dem Autoradio.

Wenn ein Umstieg vom Rollstuhl auf einen Autositz nicht möglich ist – z. B. bei Nutzung eines elektrischen Rollstuhls – gibt es andere Optionen. Vielleicht möchtest du auch lieber im hinteren Bereich sitzen bleiben. In solchen Fällen können größere Fahrzeugmodelle, oft als rollstuhlgerechte Fahrzeuge (WAVs) bezeichnet, eine gute Lösung sein. Diese Fahrzeuge sind speziell darauf ausgelegt, Rollstuhlnutzern das Reisen ohne Umstieg zu ermöglichen.

Während der Umstieg auf einen Autositz für viele vorteilhaft ist, bieten WAVs mit abgesenktem Boden eine andere Art von Unterstützung, insbesondere wenn du während der Fahrt im Rollstuhl bleibst:

  • Kein Umstieg erforderlich
  • Effektive Mobilitätslösung
  • Rollstuhlsicherungen und barrierefreie Gurte sorgen für zusätzliche Sicherheit
  • Fahrzeuge mit Hochdach und breiten Türen bieten mehr Platz und leichteren Zugang.

 

Barrierefreiheit, die du vielleicht noch nicht kennst

Viele Fahrzeugmodelle unterschiedlicher Größe lassen sich rollstuhlgerecht umbauen. Die Vielfalt an Produkten zur Fahrzeuganpassung und Mobilitätsunterstützung ist oft überraschend groß. Besonders Nutzer manueller Rollstühle profitieren häufig von Anpassungen wie Rollstuhlhebern, Verstaulösungen, Drehsitzen, Umsteigebrettern und Handbedienungen – auch wenn sie dabei Hilfe benötigen. Anpassungen sind oft individuell gestaltbar und auf die Bedürfnisse des Nutzers und des Fahrzeugs zugeschnitten. Große Fahrzeuge mit abgesenktem Boden sind also nicht immer notwendig, auch wenn sie zunächst als praktisch erscheinen.

Manche Nutzer entscheiden sich für ein größeres Fahrzeug, um im Rollstuhl im hinteren Bereich sitzen zu bleiben, ohne zu wissen, dass es Anpassungen gibt, die ihnen einen Platz vorne in einem kleineren Auto ermöglichen würden.

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Wenn du vom Rollstuhl umsteigen kannst, aber dennoch ein größeres Fahrzeug wählst, liegt das möglicherweise daran, dass du die verfügbaren Produkte zur Barrierefreiheit nicht kennst. Bedenke, dass größere Fahrzeuge mit abgesenktem Boden für Rollstuhlfahrer im hinteren Bereich auch Nachteile haben können:

  • Sicherheitsfunktionen in der ersten Reihe: OEM-Systeme wie Front- und Seitenairbags schützen dich bei einem Seitenaufprall.
  • Soziale Interaktion: Im hinteren Bereich zu sitzen, kann isolierend wirken und die Kommunikation mit anderen einschränken.
  • Individueller Komfort: Rollstuhlnutzer im hinteren Bereich haben oft eingeschränkten Zugang zu Funktionen wie Klimaanlage oder Musiksteuerung und erhalten nicht denselben Halt wie auf Original- oder angepassten Sitzen.
  • Aussicht beim Fahren: Die Sicht kann eingeschränkt sein, was zu Übelkeit führen kann.

Kostenaspekte bei größeren Fahrzeugen oder WAVs mit abgesenktem Boden:

  • Anschaffungskosten: Größere Umbauten am Fahrzeug können erforderlich sein.
  • Wiederverkaufswert: Nach dem Umbau lassen sich WAVs oft nicht in den Originalzustand zurückversetzen, was den Wiederverkaufswert mindert..
  • Updates: Sich ändernde Bedürfnisse können häufige Updates oder neue Fahrzeuge erforderlich machen.
 

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